Die älteste einheimische und einstmals häufige Nadelbaumart Europas ist zur Seltenheit geworden, bestandsbildend kommt sie so gut wie nicht mehr vor. Sie kann eigentlich nahezu ewig leben, mehr als 1.000 Jahre, und doch ist ihr Zustand als Wildform heute „kurz vor zwölf“ - in Deutschland laut Roter Liste mit Kategorie 3 (gefährdet).
Die Stärke der Eibe, ihr langsamer Wuchs, was ihrem Holz einzigartige Zähigkeit und Härte verleiht, ist heute ihre Achillesferse. Im "auf schnelle Rendite getrimmten" Wirtschaftswald schwindet die Vielfalt und auch die Eibe.
Das Wissen um diese Qualität ist uralt! Bis zu 150.000 Jahre alte hölzerne Werkzeuge (Jagdwaffen) aus Eibenholz wurden gefunden und die Nachfrage ließ bereits im Mittelalter in ganz Europa die Bestände zusammenbrechen.
Alle Teile der Eibe bis auf den Fruchtmantel sind sehr giftig (Taxin), insbesondere die Samenkörner im Inneren der Frucht. Besonders schädlich scheint das Gift für Pferde zu sein, auch einer der Gründe, warum die Baumart schon früh stark dezimiert wurde. Als Heilpflanze wurde sie wegen der starken Giftwirkung eher wenig verwendet, in der Krebsbehandlung scheint sie jedoch auch heute schulmedizinisch interessant zu sein.
Bei den Kelten war sie der letzte Baum des Jahreskreises, der in die Ewigkeit führt. "Wir sollten ihre Heiligkeit wieder begreifen. Sie ist wie ein Schlüssel aus den endlosen Kreisläufen heraus" (Wolf-Dieter Storl "Unsere fünf heiligen Bäume"). „Zu jedem beliebigen Zeitpunkt, sogar ohne körperlichen Kontakt, könnten wir in jedes einzelne menschliche Bewusstsein kommen mit Lehren über die tieferen Schichten der Wirklichkeit. Es würde Euch die Augen öffnen und das große Töten beenden..” (Fred Hageneder, „Der Geist der Bäume”, Eibe zu Tandridge, Mai 1997)
Verwendetes Wissen & Literatur: BUND Naturschutz Bayern „Europaeische Eibe Naturschutz”; Wolf-Dieter Storl "Unsere fünf heiligen Bäume"; Fred Hageneder, „Der Geist der Bäume”,